Weltnaturerbe Wattenmeer

Im Juni 2009 wurde das Wattenmeer an der Nordsee zum UNESCO-Weltnaturerbe ernannt und kann nun im gleichen Atemzug mit weltberühmten Naturwundern wie dem Great Barrier Reef in Australien oder dem Grand Canyon in den USA genannt werden. Die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur (UNESCO) verleiht diese besondere Auszeichnung der rund 400 Kilometer langen Nordseeküste von den Niederlanden bis an die Grenze Dänemarks.

Warum ist das Wattenmeer so einmalig?

Das Wattenmeer ist eine außergewöhnlich dynamische Landschaft. Nirgendwo auf der Welt hat sich unter dem Einfluss der Gezeiten eine sich andauernd verändernde, vielfältigere Landschaft entwickelt. Große Wattströme und kleine Priele durchziehen weite Wattflächen und säumen feste, trocken fallende Sandbänke. Muschelbänke, dichte Seegraswiesen und weiches Schlickwatt bieten unzähligen Lebewesen Nahrung. Blühende Salzwiesen im ausgedehnten Deichvorland und auf Inseln und Halligen wechseln ab mit weißen Stränden und Dünen. Diese Vielseitigkeit der Landschaft macht das Wattenmeer zu einem einzigartigen Lebensraum für mehr als 10.000 Tier- und Pflanzenarten. Für Millionen von Zugvögeln ist das Wattenmeer als Zwischenstopp und Rastgebiet unverzichtbar.

Zugvogeltage im Nationalpark Niedersächsisches Wattenmeer

Die Zugvogeltage bieten jedes Jahr eine besondere Gelegenheit, die Bedeutung des Wattenmeeres für den internationalen Vogelzug zu erleben und sich von seiner Faszination anstecken zu lassen.

An neun Tagen im Oktober dreht sich an der niedersächsischen Nordseeküste und auf den Ostfriesischen Inseln alles um Zugvögel, die im Herbst zu Tausenden aus dem hohen Norden ins Wattenmeer kommen. Pfuhlschnepfen, Alpenstrandläufer und andere Watvögel stärken sich hier für den Weiterflug in ihre Winterquartiere in Südeuropa und Afrika; viele nordische Gänse verbringen den ganzen Winter an der Küste.